Aluminiumsalze im Deo - das solltest du wissen
Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Wirk- und Inhaltsstoffen in Kosmetika und Körperpflegeprodukten ist es oft schwer, den Überblick zu behalten. Die Zusammensetzung der meisten modernen Produkte erweisen sich zwar als wirksam, ihre Unbedenklichkeit ist oft nicht ausreichend belegt. In diesem Sinne in Verruf geraten sind auch Aluminiumsalze in Deodorants. Die wichtigsten Fakten zum Thema und wirksame Alternativen findest du im heutigen Artikel.
Was genau sind Aluminiumsalze überhaupt?
Während wir im Alltag unter Salz vor allem das Kochsalz, die Verbindung von Natrium und Chlorid verstehen, bezeichnen Chemiker eine Vielzahl unterschiedlicher Verbindungen als Salze. Immer dann, wenn die verschiedenen Elemente einer Verbindung aus negativ und positiv geladenen Ionen bestehen, handelt es sich um ein Salz. Ist einer der beteiligten Verbindungspartner Aluminium, liegt ein Aluminiumsalz vor.
Die Wirkung von Aluminiumsalzen in Deodorants und Antitranspirants
Unangenehmer Schweißgeruch entsteht nicht nur durch das Schwitzen an sich. Vielmehr liefert der Schweiß Nährstoffe für auf der Haut lebende Bakterien. Diese ernähren sich vom Schweiß, vermehren sich und produzieren dabei die unangenehm riechenden Ausscheidungen. Die meisten Deodorants wirken, indem sie das Bakterienwachstum hemmen und gleichzeitig die entstehenden Gerüche neutralisieren. Schwitzen tut man also trotzdem, es riecht aber nicht unangenehm!
Sogenannte Antitranspirants mit Aluminiumsalzen setzen jedoch bei der Schweißproduktion selbst an: Ihre Wirkstoffe sorgen dafür, dass sich die schweißproduzierenden Poren zusammenziehen und von Eiweißen verstopft werden. Dadurch hemmen sie die Schweißproduktion und entziehen den Bakterien ihre Nahrung – was die geruchsbildenden Stoffwechselvorgänge unterbindet.
Die Vor- und Nachteile von Aluminiumsalzen in Deodorants
Der Ansatz von aluminiumhaltigen Antitranspirants, die Schweißbildung anstatt der Geruchsbildung zu hemmen, bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
Die Vorteile von aluminiumhaltigen Antitranspirants
Zu den wichtigsten Argumenten für den Einsatz von Deos mit Aluminiumsalzen spricht, dass sie nicht nur die Geruchs-, sondern auch die Schweißbildung hemmen. Konkret heißt das: Lästige Schweißflecken unter den Achseln adé.
Dadurch, dass das Schwitzen an sich gehemmt wird, haben die meisten Antitranspirants auch eine hervorragende Langzeitwirkung. Sie können die Wirkversprechen von bis zu 24 Stunden und manchmal sogar länger problemlos einhalten. Während die bakterien- und geruchshemmende Wirkung der meisten Deos rasch nachlässt, vermindern aluminiumhaltige Deos die Schweißmenge zuverlässig und helfen so langanhaltend gegen lästigen Schweißgeruch. Gerade bei wichtigen Terminen, wie zum Beispiel einem Vorstellungsgespräch kann also ein Antitranspirant die sicherste Wahl sein. Doch ist es auch für den täglichen Gebrauch geeignet?
Die Nachteile von Aluminiumsalzen in Deodorants
Der hervorragenden schweißhemmenden Wirkung von Deos mit Aluminiumsalzen stehen aber auch zahlreiche Nachteile gegenüber: So entstehen durch die regelmäßige Anwendung von Antitranspirants gelbliche Flecken auf heller Kleidung, die sich nur schwer wieder herauswaschen lassen. Durch das enthaltene Chlor können sie mit der Zeit auch dunkle Textilien ausbleichen.
Doch nicht nur unserer Kleidung können die Aluminiumsalze schaden. In den letzten Jahren sind Antitranspirants vor allem wegen ihrer gesundheitsschädlichen Wirkung in Verruf geraten. Aluminiumsalze irritieren wegen des Chloridanteils nämlich häufig die Haut. Das äußert sich vor allem bei empfindlicher und sensibler Haut durch Brennen, Juckreiz und das sogenannte Deo-Ekzem. In seltenen Fällen kann die Anwendung von Deos mit Aluminiumsalzen sogar zu Entzündungen der Schweißdrüsen oder der Bildung von Granulomen führen. Ignorierst du die Warnungen deiner Haut, kann diese mit der Zeit sogar eine allergische Reaktion in Bezug auf Aluminiumsalze entwickeln. Nicht jeder verträgt diesen Wirkstoff in Deos also problemlos.
Gesundheitliche Bedenken in Bezug auf Aluminiumsalze
Neben den bereits genannten Überempfindlichkeitsreaktionen gibt es aber auch Hinweise darauf, dass Aluminiumsalze bei dauerhafter Anwendung den ganzen Organismus negativ beeinflussen könnten. Verschiedene Studien fanden Hinweise darauf, dass Aluminiumhydroxychlorid die Entstehung von Brustkrebs fördern könnte. Andere sehen einen Zusammenhang zwischen der erhöhten Aufnahme von Aluminium und Alzheimer. In zahlreichen Tierversuchen konnten Forscher negative Effekte von Aluminiumsalzen auf verschiedene Arten beobachten.
Um die genaue Wirkung von aluminiumhaltigen Deos auf den menschlichen Körper zu untersuchen und Verbraucher vor möglichen negativen Folgen zu schützen, findet derzeit eine Neubewertung von Aluminiumsalzen statt. Diese ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
So wirkt sich Aluminium auf den menschlichen Körper aus
Fest steht, dass jeder Mensch ständig mit der Nahrung und dem Trinkwasser Aluminium aufnimmt. Das meiste davon wird über die Niere ausgeschieden. Geringe Mengen des Metalls können sich jedoch im Laufe der Zeit im menschlichen Körper anreichern, vor allem wenn die Filterfunktion der Nieren durch andere Erkrankungen beeinträchtigt ist.
Durch die Anwendung aluminiumhaltiger Antitranspirants kann ebenfalls Aluminium in den Körper gelangen und so die unbedenkliche Dosis überschritten werden. Das ist besonders dann der Fall, wenn die schützende Hautbarriere durch Verletzungen oder Reizungen beeinträchtigt ist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt deshalb, aluminiumhaltige Deos nicht auf geschädigter Haut oder nach der Rasur der Achselhaare zu verwenden.
Hier findest du weitere Infos zur Riskobewertung von kosmetischen Mitteln.
Praktische Tipps zum Deo-Kauf - natürliche und nachhaltige Alternativen
Doch zum Glück muss heutzutage niemand mehr auf aluminiumhaltige Deos zurückgreifen. Mittlerweile gibt es so viele nachhaltige und umweltfreundlichere Alternativen, die noch dazu besser für unseren Körper sind!
Bei Naturkosmetik kannst du in der Regel darauf vertrauen, dass sie kein Aluminium oder andere bedenkliche Stoffe enthalten. Sicher gehst du mit einem Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Findest du hier keinen Hinweis auf eine Zutat mit 'Aluminium' im Namen, ist das Deodorant garantiert frei von Aluminiumsalzen.
Die natürlichste Variante: Deo einfach selbermachen
Eine praktische Alternative zum Kauf von Deos aus dem Laden ist es, Deocreme selbst herzustellen. So weißt du genau, welche Inhaltsstoffe dein Deo enthält und kannst auf alles, was deine Haut nicht mag, verzichten. Ein einfaches Rezept für selbstgemachtes Deo besteht hauptsächlich aus Natron, Kokosöl und einem ätherischen Öl. Das Natron hemmt das Bakterienwachstum und neutralisiert Gerüche, während Kokosöl und ätherische Öle ebenfalls bakerienhemmend und gleichzeitig hautpflegend wirken. Mit ätherischen Ölen kannst du außerdem für den passenden Duft sorgen. Besonders gut eignen sich beispielsweise Lavendel-Öl, Lemongrass-Öl oder Zitronen-Öl. Die verströmen einen angenehmen Duft und können so auch einen leichten Schweißgeruch angenehm überdecken. Eine große Auswahl an ätherischen Ölen findest du bei uns im Shop!
Für das DIY Deo brauchst du:
- 3 TL Kokos-Öl
- 1 TL Natron
- 1 TL Kartoffelstärke
- 5 Tropfen ätherisches Lavendel-Öl oder ein anderes ätherisches Öl deiner Wahl
- Zunächst erwärmst du das Kokos-Öl im Wasserbad bis es eine flüssige Konsistenz hat. Im Sommer kannst du auf diesen Schritt meist verzichten, da Kokos-Öl bei Temperaturen über 24°C bereits flüssig wird.
- Danach kannst du in einem Gefäß das flüssige Kokos-Öl mit Natron, der Kartoffelstärke und dem ätherischen Öl vermischen und alles anschließend in ein kleines verschließbares Gefäß füllen.
- Nun musst du alles nur noch abkühlen lassen und schon ist dein DIY Deo fertig! Bei Bedarf kannst du es nun einfach unter den Armen auftragen und kurz einwirken lassen. So bleibst du selbst an heißen Sommertagen ganz entspannt!