Der Markt mit Superfood boomt. Zu den Lebensmitteln mit angeblich gesundheitlichem Zusatznutzen zählen beispielsweise Avocado, Aronja, Açai, Amaranth, Kokosöl, Quinoa, Chia und Goji. Doch in Sachen Nachhaltigkeit und Ökobilanz sind diese exotischen Superfoods problematisch, da sie über weite Strecken transportiert werden müssen. Wir stellen dir hier regionale und lokale Superfood-Alternativen vor, die mit einem ähnlichen Vitalstoffgehalt punkten können und besser für die Umwelt sind.
Was bedeutet "Superfood"?
Die Bezeichnung Superfood ist ungeschützt und steht nach Angaben des Europäischen Informationszentrums für Lebensmittel (EUFIC) unter anderem für "Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse, die aufgrund ihres Nährstoffgehaltes einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben". Daneben existieren noch weitere Definitionen.
Auch aus regionalem und lokalem Anbau gibt es Lebensmittel, die es mit den weitgereisten und exotischen Superfoods aufnehmen können. Local Food weist zudem die bessere Ökobilanz auf und du kannst sie in frischer Qualität kaufen.
Das sind die regionalen Superfood-Alternativen
Walnüsse statt Avocados
Avocados haben einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Doch ihr ökologischer Fußabdruck macht dies zunichte. Ersetze sie durch heimische Walnüsse, die sogar noch mehr ungesättigte Fettsäuren haben. Diese haben einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, können den Cholesterinspiegel senken und entzündungshemmend wirken.
Hirse statt Quinoa
Eine ökologische Alternative zu Quinoa ist die Hirse, genauer gesagt die Rispenhirse, deren Samen ebenfalls glutenfrei sind. Auch der Gehalt an Eiweiß und Mineralstoffen ist vergleichbar. Quinoa gehört zu den Pseudogetreidearten und liefert Samen, die reich an Eiweiß, Magnesium und Eisen sind. Beim Kauf von Hirse solltet ihr darauf achten, dass sie aus heimischem Anbau stammt.
Rote Beeren statt Açai
Viele rote und blaue Obst- und Gemüsearten - wie Kirschen, rote Weintrauben, Brombeeren, Holunderbeeren, Heidelbeeren und Rotkohl - haben einen hohen Anthocyangehalt und kannst du alternativ zur Açai-Beere verwenden. Anthocyane sind blaue Pflanzenfarbstoffe und schützen den menschlichen Körper vor schädigenden Oxidationsprozessen.
Heidelbeeren statt Aronjabeeren
Heidelbeeren enthalten hohe Konzentration von Antioxidantien, die das Wachstum krebsartiger menschlicher Dickdarmzellen hemmen und sogar abtöten können. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Anthocyanen und Gerbstoffen sowie Vitamin C und E gelten Heidelbeeren als die regionale Alternative zur Aronjabeere.
Heimische Samen statt Chia
Samen von Hanf, Sesam, Mohn sowie Nüsse wachsen bei uns und sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine gute Chia-Alternative. Insbesondere Leinsamen sind ein idealer Chia-Ersatz, da sie einen ähnlichen Gehalt an Mineralstoffen, Omega-3-Fettsäuren und Eiweiß besitzen. Omega-3-Fettsäuren sollen sich positiv auf den Triglycerid- und Cholesterinspiegel auswirken.
Sanddorn statt Goji-Beeren
Goji-Beeren sind reich an Vitaminen (A, B, C), Mineralstoffen (Eisen, Kalzium) und bestimmten Antioxidantien, die Zellschäden durch Oxidationsprozessen entgegenwirken können. Als Goji-Alternativen eignen sich Sanddorn und Schwarze Johannisbeeren. Diese sind reich an Vitamin C, das bekanntlich als Radikalfänger und Antioxidans wirkt und das Immunsystem stärkt.
Zwiebeln und Heidelbeeren haben ebenfalls einen hohen Gehalt an Vitamin C, Mineralstoffe und Antioxidantien. Wenn du trotzdem nicht auf Goji-Beeren verzichten möchtest: Es gibt auch welche aus heimischem Anbau und du kannst sie sogar im eigenen Garten kultivieren.